Wer eine unglückliche Kindheit erlebt hat, leidet darunter meist auch noch als Erwachsener: Folgen können Minderwertigkeitsgefühle, Panik oder Wut sein.
Jeder von uns hat solche empfindlichen Punkte und entsprechende Verhaltensformen aus Kinderzeiten. Zu den prägendsten gehören zum Beispiel:
durch längere Klinikaufenthalte, Fremdbetreuung, Kinderheim-Aufenthalte, Trennung der Eltern. Daraus resultieren oft starke Verlassenheitsängste, die in den erwachsenen Beziehungen wieder ausgelöst werden können.
Egal ob Drogensucht, Alkoholismus, Depression, Krebs. Das Kind lernt früh, Gedanken und Gesichter zu lesen, um auf entsprechende Ausbrüche oder Verschlechterungen frühzeitig vorbereitet zu sein.
Sexueller oder emotionaler Missbrauch hat immer schlimme Folgen, vor allem weil solche Traumata auch das Gehirn verändern. Bekommt ein Kind Schläge von einem Elternteil, lernt es Lektionen über Macht in Beziehungen und wie man am besten damit umgeht. Unterordnen und Angst aushalten oder dafür sorgen, dass andere einen fürchten.
Ein geringes Selbstbewusstsein oder das ständige Gefühl, noch etwas beweisen zu müssen, ist hier oft die Folge.
Das gesunde Kind steht fast immer im Schatten, einfach weil die ganze Aufmerksamkeit der Eltern verständlicherweise dem Sorgenkind gilt. Oft entwickelt es auch Schuldgefühle, dass es gesund ist und sorgt im erwachsenen Leben unbewusst dafür, dass es ihm nicht zu gut geht, als müsste es etwas ausgleichen oder wiedergutmachen.
Stirbt jemand und redet man nicht immer wieder mit dem Kind und erklärt ihm, dass das nichts mit ihm zu tun hat, suchen Kinder immer nach einem Grund. Und mit ihrem magischen Denken finden Sie den Grund letztlich bei sich.
Solche schmerzlichen Erinnerungen und inneren Konflikte sind fast immer hochemotional. Deshalb verdrängen wir sie ja. Sie aufzuspüren schafft man nicht durch Nachdenken. Zudem geht es nicht nur darum, sich diese Ursachen bewusst zu machen, sondern auch zu bearbeiten und aufarbeiten, sich davon zu lösen.